Entdecke die Geschichte von Mórágy
Ein Dorf, geformt durch Tradition und Wandel
Erfahre mehr über die faszinierende Geschichte von Mórágy, einem Dorf mit tiefen Wurzeln und lebendiger Kultur.
Tradition trifft gegenwart
Zeitleiste
Zeitleiste der Dorfgeschichte
Nach der Rückeroberung Ungarns und dem Ende der osmanischen Herrschaft, das 1699 im Frieden von Karlowitz offiziell besiegelt wurde, begann eine neue Phase in der Geschichte des Landes. Weite Teile waren entvölkert, Felder lagen brach, ganze Regionen waren verwüstet. Um diese Gebiete wiederzubeleben, riefen die Habsburger, die seitdem auch über Ungarn herrschten, im frühen 18. Jahrhundert gezielt neue Siedler ins Land. Von Wien aus wurden Anwerbungen organisiert, und man versprach den Familien aus dem süddeutschen Raum und Österreich Steuerfreiheit sowie weitere Privilegien für die ersten Jahre.
Im Jahr 1724 erfolgte so die Neugründung des Dorfes Mórágy. Deutsche Familien, die dem Ruf folgten, erhielten vom Grundherrn Unterstützung und begannen mit großem Fleiß und unter schwierigen Bedingungen, die zerstörte Landschaft zu kultivieren, Häuser zu errichten und das dörfliche Leben Schritt für Schritt aufzubauen.
Über Generationen hinweg entwickelte sich die Gemeinde, wuchs wirtschaftlich und kulturell und erreichte schließlich kurz vor dem Zweiten Weltkrieg ihre Blütezeit. Um 1939 lebten hier nahezu ausschließlich deutschstämmige Einwohner, und die Zahl der Dorfbewohner war auf rund 2.000 angewachsen. Das Dorf war fest in deutscher Sprache und Tradition verwurzelt und galt als eine lebendige, wohlhabende Siedlung.
Doch diese Entwicklung fand ein jähes Ende. Nach Kriegsende kam es im Jahr 1946 zur Vertreibung der deutschstämmigen Bevölkerung. Männer, Frauen und Kinder wurden gewaltsam aus ihrer Heimat gerissen, enteignet und in Viehwaggons Richtung Westen deportiert. Für viele bedeutete dies den Verlust der Heimat und den Bruch einer jahrhundertealten Tradition.
Heute zählt die Gemeinde nur noch etwa 700 Einwohner – ein Bruchteil der einstigen Zahl. Dennoch trägt der Ort bis heute Spuren seiner Vergangenheit: In der Architektur, in alten Familiennamen und in den Geschichten, die weitergegeben werden, lebt die Erinnerung an die Siedler und ihre Nachkommen fort. Zugleich steht Mórágy heute für den Versuch, Geschichte zu bewahren und das kulturelle Erbe der deutschen Siedler nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
1700
Rückeroberung Ungarns
Die osmanische Herrschaft in Ungarn endete mit der militärischen Rückeroberung und der Vertreibung der Osmanen, die 1699 offiziell besiegelt wurde.
1724
Neugründung und Besiedlung
Deutsche Siedler gründeten das Dorf neu, unterstützt durch den Grundherrn und Steuerfreiheit, um die verwüstete Region wiederzubeleben.
1939
Blütezeit der Siedlung
Die Gemeinde erreichte kurz vor dem Zweiten Weltkrieg mit fast ausschließlich deutschstämmiger Bevölkerung eine Einwohnerzahl von rund 2.000.
1946
Vertreibung Deutschstämmige
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die deutschstämmigen Bewohner des Dorfes gewaltsam und zwangsweise aus ihrer Heimat vertrieben.
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